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Montag, 14. Mai 2018

Zürcher Klettermeisterschaft 1/2018

...oder "das Leben ist kein Ponyhof", so könnte der Titel von diesem Artikel ebenfalls lauten. Für's Team Dettling war schon lange gesetzt, dass wir an diesem Wettkampf im Griffig in Uster teilnehmen würden. Während die Kinder in Jugendkategorien antreten können, so gibt's für die Erwachsenen grundsätzlich die Wahl zwischen Plausch, Elite oder Ausrede finden und zuschauen. Das mit dem Plausch fiel dieses Mal aus, weil man sich dafür im Vorfeld durch das Klettern von 30 fix installierten Routen hätte qualifizieren müssen. Aufgrund des outdoortauglichen Wetters und Ferien/Feiertagen hatten wir jedoch gänzlich auf Hallenbesuche verzichtet. Somit blieb nur noch die Wahl zwischen Zuschauen und Elite. Und wer will denn schon Däumchen drehen statt klettern. Es sollte nach bald 30 Jahren Bergsport mein erster richtiger Lead-Wettkampf werden...

Unter genauer Beobachtung in Aktion...
Meine Kontrahenten wurden angeführt von einem 9a-Kletterer und bestanden vornehmlich aus wettkampferprobten Kadermitgliedern mit etwa halb so vielen Lenzen, wahrlich gute Aussichten also. Zu klettern waren schliesslich 3 Qualifikationsrouten, wo der Durchstieg (durch die Schrauber, nach dem Wettkampf) mit 7b+, 8a und 8b veranschlagt wurde. Sowas gönne ich mir ja fast täglich zum Frühstück... welche eine Herausforderung. Schliesslich gab es aber nichts mehr zu zweifeln oder zu zögern. Der Moment zum Einsteigen war gekommen und jetzt hiess es, auf den Punkt eine Leistung zu zeigen. Als Felskletterer ein eher ungewohntes Gefühl... geht's um einen Rotpunkt am Limit, so ist zwar auch ein gewisser Druck da. Doch wenn's nicht klappt, dann halt eben vielleicht beim nächsten Versuch. Und klar, bei einem Onsight-Versuch hat man auch nur einen Shot. Aber wen juckt's schon, wenn's nix wird - probiert man halt die nächste Route. Ganz anders beim Wettkampf. Da zählt nur "hier und jetzt", noch dazu vor den Augen vieler Zuschauer.

Wettkampfatmosphäre... auch hier ist einer aus dem Team in Aktion. Bild: Regi & Urs Meili
Mir machte diese Atmosphäre Spass. Aus meiner Zeit als Tennisspieler in der Jugend bin ich mir das Wettkampffeeling gewohnt und fand es stets motivierend - obwohl es da (zumindest subjektiv) jeweils noch um viel mehr ging. Nichtsdestotrotz liess sich der Schwerkraft kein Schnippchen schlagen: jede Route warf mich ab, bevor ich den Umlenker erreicht hatte. Zufrieden war ich am Ende trotzdem. Im Rahmen meiner Möglichkeiten hatte ich einen guten Wettkampf abgeliefert und war weder auf einer einzelnen Route noch im Klassement der Hinterste. Die Augen gingen mir erst richtig auf, als ich nach Wettkampfende in den 3 Qualirouten nochmals einen Versuch gab: in keiner einzigen erreichte ich im Second Go mehr als meine Wettkampfhöhe, schon etwas platt und ohne die Extraportion Motivation (oder die Zuschauer ;-)) ging's teils schlechter als zuvor. Schlussendlich ging ich mit einem echt positiven Feeling nach Hause - es hatte mir wirklich Spass gemacht. Für's Team Dettling war's erst recht ein Erfolg - die Medaille blieb denn auch nicht aus, bravo!


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